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GBS sichert Ausbildung zur Bildverarbeitung an der TU Ilmenau
Vier Firmen der Region (TechnoTeam Ilmenau, Vision&Control Suhl, Steinbeis Qualitätssicherung und Bildverarbeitung Ilmenau, Gesellschaft für Bild- und Signalverarbeitung (GBS) mbH) finanzieren seit dem Wintersemester 2014/15 eine Stiftungsprofessur Industrielle Bildverarbeitung an der TU Ilmenau.
Zielstellung der Stifterfirmen war und ist die Fortführung der interdisziplinären Ausbildung von Ingenieuren auf dem Gebiet der industriellen Bildverarbeitung an der TU Ilmenau. Der Bedarf an gut ausgebildeten Ingenieuren auf diesem Gebiet wird mit der weiteren Automatisierung und Digitalisierung weiter ansteigen. Die industrielle Bildverarbeitung ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, es spielen Probleme der Optik, Elektronik, Lichttechnik, Informatik eine Rolle. Deshalb wurde der Studiengang Optische Systemtechnik/Optronik, der vom Fachgebiet getragen wird, an der TU Ilmenau initiiert.
Das Fachgebiet Qualitätssicherung und Industrielle Bildverarbeitung, an dem die Stiftungsprofessur angesiedelt ist, führt industrielle Grundlagenforschung und angewandte Forschung in der industriellen Bildverarbeitung durch. Es werden Methoden, Algorithmen und systemtechnische Lösungen zur Bildgewinnung, -verarbeitung und -auswertung entwickelt, für Anwendung insbesondere in den Bereichen der Qualitätssicherung und Prozessregelung in der Produktion, Robotik, Nahrungsgüterwirtschaft, Bauwirtschaft, Medizintechnik und Sicherheitstechnik.
Prof. Notni, der Inhaber dieser Stiftungsprofessur ist weiterhin Leiter der Abteilung Optische Systeme im Fraunhofer-Institut für Optik und Feinmechanik (IOF) in Jena.
Am 19.10.2015 lud Prof. Notni die Stifter nach Jena ein, um sein Arbeitsgebiet in Jena vorzustellen und eine Bilanz über sein Wirken im ersten Jahr an der TU Ilmenau zu geben. Die Kombination der Tätigkeiten an der TU Ilmenau und am IOF führen zu sehr interessanten Synergien. So werden von den Stifterfirmen, dem Fachgebiet von Prof. Notni und dem IOF eine Reihe von Forschungsprojekten im Verbund bearbeitet. Im IOF sind derzeit auch 22 Studenten mit unterschiedlichsten Arbeiten (Praktika, Bachelor, Master) tätig. An der TU Ilmenau konnte das Fachgebiet von Prof. Notni auch schon bedeutende Drittmittel für Forschungsprojekte einwerben. Das Fachgebiet steht damit mit an vorderer Stelle an der TU Ilmenau.
Nach einer Vorstellung des Fraunhofer-Institutes und insbesondere der Abteilung konnten die Vertreter der Stifterfirmen die Labore im Institut besichtigen und einen Eindruck über die hervorragenden Forschungen und Entwicklungen vor allem auf den Gebieten der schnellen 3-dimensionalen Messtechnik und der Streulichtmesstechnik gewinnen.
In der Diskussion konnte festgestellt werden, dass ein hoher Bedarf an Ingenieuren, sowohl bei den Stifterfirmen, aber auch deutschlandweit besteht. Derzeit können die deutschen Hochschulen diesen Bedarf nicht decken. Wesentliche Ursache ist dabei die zu geringe Bewerberzahl für ingenieurtechnische Studiengängen, auch der Optischen Systemtechnik/Optronik. Deshalb kann man technisch interessierten Jugendlichen nur empfehlen, technische Studiengänge ins Auge zu fassen. Gerade in Thüringen, im Technologiedreieck Jena-Erfurt-Ilmenau, sind jetzt und zukünftig gute Chancen für attraktive Arbeitsplätze zu erwarten.